KSF 2: Schwache Vorstellung gegen Waldbronn

10 Karlsruher SF   2   (A) 2023 6 SC Waldbronn 1919 4 4 5.04
1 18 Bastian,Martin 2103 2 Franz,Torsten 2149 0 1 0.43
2 22 Joeres,Stefan 2079 3 Kapfer,Thomas 2083 0 1 0.49
3 23 Spieker,Michael 2054 4 Faust,Martin 1978 1 0 0.61
4 27 Wiesner,Frank 2015 9 Margaryants,Sergey 1859 ½ ½ 0.71
5 33 Arlt,Reinhard 1973 10 Müller-Imm,Joachim,Dr. 1842 1 0 0.68
6 36 Müller,Rudolf 1942 13 Herrmann,Matthias 1839 ½ ½ 0.64
7 38 Wiesner,Alexander 1859 14 Gfrörer,Stefan 1792 0 1 0.59
8 49 Kiefhaber,Holger 2156 15 Neidhardt,Wolfram 1806 1 0 0.89

Im Ausweich-Spiellokal traten wir heute gegen Waldbronn an, die uns nominell klar unterlegen waren. Es lief allerdings von Beginn an nicht viel zusammen. Alexander erwischte einen schwarzen Tag und ließ sich von seinem Gegner relativ deutlich zusammenschieben. Frank schien gut aus der Eröffnung gekommen zu sein, verzettelte sich aber am Damenflügel, an dem sein Kontrahent bedrohlich aufmarschierte. Glücklicherweise hatte Frank mit einem Remis-Angebot Erfolg, das der Gegner wohl hätte ausschlagen müssen. Rudi hatte noch mehr Glück: Nachdem er in der Eröffnung unnötigerweise einen Bauern vorgeschoben hatte, der rasch verloren ging, baute der Gegner seinen Vorteil weiter aus und erreichte eine klare Gewinnstellung mit zwei Mehrbauern. Hier vereinbarte er mit Rudi Remis, weil er wohl glaubte, die technische Phase nicht meistern zu können. Bald darauf musste sich Martin dem überlegenen positionellen Spiel seines Gegners geschlagen geben. Der auf e6 platzierte Springer, der Martins Stellung lähmte, war einfach zu stark. Reinhard brachte uns wieder heran. Er hatte massiv unter Druck gestanden, weil der Gegner einen rückständigen Bauern auf e6 belagerte. Einen Plan zum Durchbruch fand er jedoch nicht und ließ Reinhard wieder ins Spiel kommen, der bald entscheidendes Material gewann. Stefan stellte unfreiwillig den alten Abstand wieder her. Nach starkem Spiel in der Eröffnung hatte er zunächst ein aussichtsreiches Endspiel erreicht, in dem er einen Freibauern auf der a-Linie bilden konnte. Jedoch ließ Stefan zu viel Gegenspiel am anderen Flügel zu und übersah dann eine Springergabel, wonach die Partie zu seinen Lasten kippte. Der Berichterstatter war wie in der ersten Runde für die Abteilung Drama zuständig. Nach ruhiger Eröffnung kam es zu einem Schlagabtausch und einer unklaren Stellung mit Chancen und Zeitnot auf beiden Seiten. In dieser übersah der Berichterstatter zweimal ein taktisches Motiv, das eine Figur gekostet hätte. Der Gegner ließ diese Möglichkeiten jedoch ungenutzt, weil er das Motiv zwar gesehen, jedoch zeitnotbedingt eine Widerlegung entdeckt hatte, die aber gar nicht funktionierte. Der Berichterstatter rettete sich aus der Zeitnot in ein leicht besseres Schwerfiguren- und später Damenendspiel, in dem er die schlechtere Zeit des Kontrahenten besser ausnutzte als vor der Zeitkontrolle. Nach über sechs Stunden Spielzeit konnte er den Gegner in 99 Zügen niederringen. Holger spielte noch ein wenig länger: Nachdem er einen Bauern erobert hatte, gelang es ihm lediglich, in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und zwei Mehrbauern zu gelangen, in dem der Gegner eine Blockade errichten konnte. Das Endspiel war wohl nicht zu gewinnen, Holger spielte aber unverdrossen weiter und lavierte so lange, bis sein Gegenüber mürbe wurde. Dieser ließ einen ungünstigen Bauerntausch zu, wonach die weißen Bauern weit voneinander entfernt waren und die Verteidigung überforderten. Nach fast sieben Stunden und 143 Zügen sicherte Holger den Mannschaftspunkt. Insgesamt ein sehr glückliches 4:4 – über ein 1:7 hätte man sich auch nicht beschweren können…

Nun können wir aber befreiter aufspielen, weil der Aufstieg in weite Ferne gerückt ist. (Michael Spieker)