Abschlussbericht: Der Rückblick auf ein Jahr im Bundesfreiwilligendienst

Wenn ich das vergangene Jahr in einem Wort beschreiben müsste, wäre es: ereignisreich. Noch nie habe ich in meinem Leben in 365 Tagen so viel unternommen, so viel erlebt. Denn neben der „Arbeit“ habe ich viel mehr aus Karlsruhe mitnehmen dürfen:

Alles begann mit einem Anruf meines alten Schachtrainers, der mich darüber informierte, dass es einen Bundesfreiwilligendienst im Schach gibt. Diese Information war für mich neu und vielversprechend. Nach meinem Abitur im letzten Jahr wusste ich, dass es noch nicht ganz für das Psychologiestudium reichen würde. Die BFD-Stelle in meinem alten Verein war bereits von meinem besten Schachfreund Julian besetzt. Also wurde ich nach Karlsruhe vermittelt.

Im Zuge meines Freiwilligendienstes habe ich einige Städte besucht:

Die Städtekarte zeigt die Orte, die mit meinem letzten Jahr zu tun haben: Dazu gehören: Seminare, Schachturniere, Tanzturniere und sonstige Aktivitäten wie z. B. der Fernsehdreh oder Besuche bei Freunden und Familie.

Für den BFD bin ich aus Emden nach Karlsruhe gezogen. Emden ist die nördlichste Markierung. Durch den Umzug war ich auch zum ersten Mal in meinem Leben auf mich allein gestellt. Einkäufe zu erledigen und zu haushalten war für mich nicht neu, aber es alleine zu tun, war aufregend. Ich bin daher in vielen Bereichen während des BFDs erwachsener geworden.

Während des Freiwilligendienstes habe ich, wie bereits anfangs angedeutet, einiges erlebt. Teilweise fielen mir Dinge zu, für manches war ich selbst verantwortlich. Zu den Highlights gehörten unter anderem die drei Deutschen Meisterschaften, die ich betreuen durfte. Während die neun Monate zurückliegende DVM in Heidelberg  für spontane Abenteuer gut war, verlangte die DSM der Grundschulen in Willingen im Mai von mir ein Organisationstalent ab, das ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht entdeckt hatte. Die DEM im gleichen Hotel etwa einen Monat später zu besuchen, war täglich ein Highlight. In die Abläufe der Badischen Delegationsleitung reinschnuppern zu dürfen, hat mir sehr viel Spaß gemacht und mit den Menschen habe ich mich super verstanden – ganz besonders dem jungen und alten Andi und Maria.

Die Deutschen Meisterschaften waren für mich zugänglich, da ich versuche, jedes Event mitzunehmen, was mir der Freiwilligendienst bot. Für die DSM war ich nicht selbst verantwortlich, da sich meine Jungs dafür qualifizieren durften. Die dort entstandenen Bilder gehören zu meinen Lieblingsfotos, aber dazu später mehr. Bei den anderen Events meldete ich mich als Betreuer an. Die BW-Endrunde in Rottweil könnte man in diesem Schwung auch aufzählen. BFD ist eben auch, was man selbst draus macht.

Apropos das Beste draus machen: Meine Lieblingsseminare zählen ebenfalls in die Kategorie „Selbstwirksamkeit“. Bei dem echt coolen Einführungsseminar, das Leo und Lena super gestaltet haben, wurde Julian, Peter und ich in die Sprecherrollen „gewählt“. Beim Sprechertreffen habe ich mit den beiden eine fantastische Zeit gehabt und mich ins Kontaktteam wählen lassen. Auch hier habe ich mich nur aufgestellt und bin mehr oder weniger reingerutscht – aber: Ich habe mich getraut, mich aufzustellen. Und so zähle ich insgesamt 28 Bildungstage.

Meine drei Lieblingsstädte des BFDs neben Karlsruhe sind Willingen (DEM und DSM), Magdeburg (aus nostalgischen Gründen) und Frankfurt (Sprecher- und Kontaktteamtreffen).

 

Zu meinen Routinen könnte ich viel erzählen. Aber ich zeige lieber:

 

Außerdem cool zu erwähnen: Während dieser 365 Tage habe ich unzählige Schachgrößen gesehen: Neben Magnus Carlsen im Novotel, Niclas Huschenbeth bei der DEM und Leonid Löw bei den Seminaren (zwinker zwinker) habe ich auch eines meiner Idole live gesehen: Dank Walter Rädlers Newsletter habe ich die Gothamchess Europe Tour in Berlin besuchen dürfen und als Gäste waren an diesem Abend TheBigGreek und Judit Polgar auf der Bühne.

Tipps für die nächsten BFDler: Habt einen Plan für alles. Plant, was ihr mit welchen Gruppen erreichen wollt, plant die AG-Stunden, plant alles mitzunehmen, was geht. Ich prahle gerne damit, was ich alles im letzten Jahr erlebt habe. Vieles davon geht auch nur in Karlsruhe, weil nicht jede BFD-Stelle im Verein eine Mannschaft hat, die auf nationalem Niveau spielt.

Abschließend lässt sich sagen, dass sich der Freiwilligendienst auch für mich ausgezahlt hat. Das Jahr hat auch seinen Zweck als Überbrückungsjahr erfüllt, denn ich bin bereits an der Universität Münster immatrikuliert – für meinen Traum des Psychologiestudiums.

1765 notierte Arbeitsstunden, 365 Tage, etwa 1oo betreute Kinder, 57 Berichte, 28 Seminartage, zwölf Monate, zehn Urlaubstage für einen Fernsehauftritt, vier Tanzturniere, drei Deutsche Meisterschaften, zwei Umzüge, ein Jahr, unzählige Glücksmomente. Noch nie habe ich mich in einem Jahr so autonom, selbstwirksam und kompetent gefühlt. Ich persönlich kann den Bundesfreiwilligendienst wärmstens empfehlen. Einige der schönsten Highlights habe ich selbst in die Wege geleitet. Der BFD ist vor allem das, was man selbst draus macht.

Cheers^^

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