Erneute Pleite für KSF II

Aber mit schönen Ehrentreffern

Verbandsliga Nord · Runde 4 · Hockenheim · von Michael Spieker

SV Hockenheim   2   (A) 2209 6 Karlsruher SF   2   (N) 1994 6.04
1 Baramidze,David 2552 18 Koll,Lukas 2071 1 0 0.95
2 Dobrikov,Marco 2275 22 Spieker,Michael 2061 0 1 0.77
3 Nekrasov,Mihail 2224 24 Wiesner,Frank 2017 1 0 0.77
4 Postoev-Birkenberg,Alexander 2237 29 Wiesner,Alexander 1990 1 0 0.81
5 Möldner,Jürgen 2239 30 Zimmermann,Paul 2029 1 0 0.77
6 Günthner,Oliver 2095 31 Arlt,Reinhard 1978 1 0 0.66
7 Reichstein,Hans Jörg 1992 39 Müller,Rudolf 1971 0 1 0.53
8 Rechmann,Klaus 2054 47 Kravtsov,Maksim 1837 ½ ½ 0.78

Erneut traten wir als krasser Außenseiter gegen ein starkes Team an. Die Hockenheimer boten sogar GM David Baramidze auf, der schon mit Carlsen & Co. die Klingen gekreuzt hat.

Reinhard musste früh die Segel streichen, nachdem er relativ simpel eine Figur eingestellt hatte. Alexander folgte ihm bald. In einer Partie mit entgegengesetzten Rochaden und einer Bauernkette ähnlich einem Franzosen öffnete Alexander die falschen Linien und Diagonalen und ging am Damenflügel unter. Sein Vater Frank konnte die Familienbilanz nicht aufbessern. Bereits in der Eröffnung bog er falsch ab und tauschte früh die Damen, wonach sich sein Springer nach b4 verirrte und mehrere Schwächen in der Stellung verblieben, die sein erfahrener Gegner gekonnt ausnutzte. Danach musste Lukas, der eine sehr starke Saison spielt, die Überlegenheit des Großmeisters anerkennen. Dieser baute sich ruhig und eher verhalten auf, engte aber Lukas dann an beiden Flügeln langsam aber sicher ein. Nachdem er am Damenflügel einen gedeckten Springer auf c3 installiert hatte und am Königsflügel mit der Dame eingedrungen war, quittierte Lukas die Niederlage. Maksim sorgte dann für den ersten Lichtblick. In einer etwas wilden Stellung gab der Gegner die Dame für zwei Türme; im Endspiel mit dieser Konstellation und jeweils noch zwei Leichtfiguren wurde ein leistungsgerechtes Remis vereinbart. Es war der erste halbe Punkt für Maksim in dieser Saison.

Der Berichterstatter und Rudi erreichten dann eine deutliche Ergebniskosmetik. Der Gegner des Berichterstatters lief genau in dessen Vorbereitung. Da er die richtige Fortsetzung nicht fand, büßte er ersatzlos einen Bauern ein. Der Berichterstatter wickelte geschickt in ein klar besseres Endspiel mit jeweils zwei Türmen und ungleichfarbigen Läufern ab, das er ohne größere Probleme nach Hause schob. Rudi griff am Damenflügel an, während sein Gegner einen potentiell gefährlichen Springer auf f4 platzierte. Rudi ließ sich nicht beirren, sammelte am Damenflügel einen Bauern ein und hielt den Königsflügel zusammen. Nach einigen Abtäuschen realisierte Rudi seinen Materialvorteil. Pauls Partie dauerte am längsten, war jedoch für ihn wenig erfreulich. Nach der Eröffnungsphase musste Paul dauerhaft eine passive Stellung verteidigen, was ihm nicht gelang. Mit einem taktischen Schlag eroberte der Gegner letztlich zwei Bauern, was sich im Endspiel als entscheidend erwies.

Trotz dreier Niederlagen in Folge haben wir nunmehr drei Mannschaftspunkte, weil der Kampf gegen Heidelberg aufgrund deren Rückzugs mit 8:0 für uns gewertet wird. Die Chancen auf den Klassenerhalt haben sich daher etwas verbessert, da der erste Absteiger feststeht.