„Zurück ans Brett“ – und wie! U14w holt den Titel, U14 sensationell Dritter, U16 mit hervorragendem 10. Platz

Vom 23.06. bis zum 27.06.2021 wurden in Willingen die ausgefallenen DVMs 2020 der Altersklassen U14(w) und aufwärts nachgeholt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Zurück ans Brett!“ Das Team der DSJ um unsere Nationale Spielleiterin Kristin hatte sich mal wieder mächtig ins Zeug gelegt und in Zusammenarbeit mit dem Sauerland Stern Hotel Willingen zunächst eine Sondergenehmigung für die Durchführung der Veranstaltung erhalten und dann wieder einmal ein brillantes Turnier auf die Beine gestellt. Über 400 Teilnehmer, hervorragendes Hygienekonzept, erstklassige Spielbedingungen, Meisterschaftszeitung, 160 DGT-Bretter für die Live-Übertragung, ein tolles Freizeitangebot, einfach Spitze! Vielen Dank an alle, die diese Veranstaltung ermöglicht haben!

Ebenso geht auch ein herzliches Dankeschön an alle Mitglieder unserer Delegation und alle Daheimgebliebenen, die im Vorfeld bei der Organisation geholfen haben!

Für uns waren in der U14w Siri Marleen Prinzen (Gastspielerin, Tarrasch München), Darja Fischer, Hannah Schulz, Mara Haug und Sophia Hoffmann, in der U14 Hendrik Hänselmann, Tobias Kiefhaber, Alexander Hoffmann, Julius Kiefhaber und Leon Liu, in der U16 Xinyuan Wang, Maksim Kravtsov, Roman Borodaev und Sinan Gülsen am Start. Als Trainer waren Lukas Pfatteicher, Julius Malsam und Andreas Vinke anwesend. Kristin war in ihrer Eigenschaft als Nationale Spielleiterin in Willingen und war für die Turnierleitung verantwortlich

Da lediglich Spieler in den Turniersaal durften, wurde zeitgleich zu den Runden ein RSR-Lehrgang angeboten. An diesem nahmen Maria, die extra dafür angereist war, Lukas und Julius mit Erfolg teil. Ein besonderer Glückwunsch geht an Lukas, der die Prüfung als Lehrgangsbester bestand!

Die Anreise am Mittwoch verlief problemlos und am Donnerstag ging es dann mit der ersten Doppelrunde los.

U14w wird Favoritenrolle gerecht

Wir waren Setzranglistenerster und damit in der Rolle des Titelfavoriten.

In der ersten Runde spielten wir gegen den ATSV Oberkotzau. Hannah setzte aus. An Brett 1 kämpfte Siri verbissen um den vollen Punkt. Am Ende einer spannenden Kampfpartie waren nur noch die zwei Könige übrig und die Punkteteilung stand hier fest.

Darja gewann früh eine Figur, die sich letztlich als entscheidend erwies.

Mara ließ leider einige Gewinnmöglichkeiten aus. Die Partie entglitt ihr und schließlich musste sie eine Niederlage quittieren.

Sophia bot eine richtig starke Vorstellung. Erst fing sie die gegnerische Dame, dann noch einen Springer und fuhr einen sicheren Sieg an.

Insgesamt also ein 2,5:1,5-Sieg für uns. Auftakt gelungen!

Am Nachmittag stand schon Runde 2 auf dem Programm. Mit der TSG Oberschöneweide, die im Endklassement den dritten Platz belegen sollten, den ersten richtig starken Gegner. Nach ihrem langem Kampf in der Vormittagsrunde bekam Mara diesmal eine Pause.

Siri wies nach, dass sich die eigenen Schwerfiguren über einen auf einer offenen Linie eingeklemmten König sehr freuen und konnte einen Sieg verbuchen.

Darjas Partie endete in einem Bauernendspiel remis.

Hannah geriet zunächst in einige Schwierigkeiten. Sie verteidigte sich jedoch zäh und schließlich endete die Partie in einem Damenendspiel durch dreimalige Stellungswiederholung.

Sophia wurde für ihr mutiges Angriffsspiel belohnt und konnte ihre Partie gewinnen.

Nach zwei Runden standen also zwei Mannschaftssiege zu Buche – perfekter erster Tag!

Am Freitagmorgen hieß der Gegner VSG Offenbach. Hannah pausierte in dieser Runde.

Sophia hatte mit ihrer erst sechsjährigen Gegnerin keine Schwierigkeiten und konnte gewinnen. Respekt und Hochachtung an ihre Gegnerin, die den Mut hatte, auf deutscher Ebene mit Gegnerinnen, die doppelt so alt waren wie sie, die Klingen zu kreuzen!

Bei Siri lief leider gar nichts zusammen und so mussten wir an diesem Brett eine Niederlage einstecken.

Darjas Partie endete nach einem kompromisslos Kampf friedlich.

Beim Stand von 1,5:1,5 hatte Mara zwar eine Mehrfigur, ihre Gegnerin dafür aber drei extrem gefährliche Bauern. Hier waren noch alle drei Ergebnisse möglich. Mara gelang es, die gegnerischen Bauern zu zähmen, so dass sich ihre Mehrfigur letztlich durchsetzte.

So konnte auch dieser Mannschaftskampf gewonnen werden.

In der Nachmittagsrunde kam es zum Duell mit der zweitgesetzten SG Porz. Sophia setzte diesmal aus.

Die Partien von Siri und Hannah endeten schnell remis. Darja übernahm in ihrer Partie schnell das Kommando und fuhr einen souveränen Sieg ein. Mara hingegen agierte leider unglücklich und musste sich am Ende geschlagen geben.

Das 2:2-Endresultat war OK. Damit hatten wir die Tabellenführung behauptet.

Samstagvormittag: 5. Runde. Gegner: SC Weiße Dame Berlin. Erneut setzte Sophia aus.

Siri geriet nach experimenteller Eröffnungsbehandlung schnell in Schwierigkeiten und konnte ihre Partie leider trotz einer hervorragenden kämpferischen Leistung nicht mehr retten.

Darja hatte ihre Partie stets gut im Griff und konnte einen ungefährdeten vollen Punkt verbuchen.

Hannah zeigte eine hervorragende Endspielleistung und konnte ihre Partie ebenfalls gewinnen.

Maras Partie begann zunächst sehr gut. Sie verlor dann aber durch ein Versehen zwei Leichtfiguren für einen Turm. Trotz heroischen Widerstands musste sie sich schließlich in eine Niederlage fügen.

Somit stand erneut ein 2:2-Unentschieden zu Buche. Da die SG Porz aber zeitgleich gegen den SSV Altenberg verlor, blieben wir weiter an der Tabellenspitze.

In der Vorschlussrunde trafen wir dann auf den SSV Altenberg. Mara bekam nach ihrem langem Vormittagskampf eine Pause.

Siris Partie endete nach abwechslungsreichem Verlauf in einem Bauernendspiel remis.

Darja setzte alles auf einen Königsangriff und behielt damit Recht. Wenige Züge vor dem Matt gab ihre Gegnerin auf.

Bei Hannah griff die Vorbereitung. Da ihre Gegnerin im Turnier gezeigt hatte, dass sie sich wohl in Hauptvarianten sehr gut auskennt, wich Hannah auf eine Nebenvariante aus. Damit hatte Hannah Erfolg. Schon in der Eröffnung erarbeitete sie sich einigen Vorteil, den sie nach und nach ausbaute. Schließlich fuhr sie einen verdienten Sieg ein.

Sophia erarbeitete sich zunächst eine hervorragende Stellung. Leider kostete dann ein taktisches Versehen Material, was letzlich den Partieverlust zur Folge hatte.

Insgesamt hatten wir diese Runde mit 2,5:1,5 gewonnen. Das bedeutete, dass wir vor der letzten Runde mit einem Mannschaftspunkt Vorsprung vorne lagen.

Der Schlussrundengegner hieß SC Garching.

In Siris Partie war nie viel los und so wurde hier in einem ausgeglichenen Springerendspiel der Punkt geteilt.

Darja gelangte früh in ein für sie vorteilhaftes Endspiel, dass sie souverän gewann.

Hannah sammelte nach und nach Bauern ein und gewann ebenfalls. Damit war die Meisterschaft gesichert.

Mara hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Mehrfigur, die sie zum 3,5:0,5-Endstand verwertete.

Herzlichen Glückwunsch an das Team! Eine tolle Truppe! Eine geschlossene Mannschaftsleistung wurde letzlich mit dem verdienten Titelgewinn belohnt

U14 sensationeller Dritter

Erinnerungen an 2018 wurden wach, als die damalige U14 mit Linus, Maksim,Yuan und Roman ebenso sensationell ebenfalls Dritter wurde. Aber der Reihe nach.

In der Startrangliste waren wir an neun und damit in der oberen Tabellenhälfte gesetzt.

Somit waren wir in der ersten Runde, in der wir gegen den SC Ergolding spielten, nomineller Favorit.

Hendrik spielte eine souveräne Partie und verbuchte einen sicheren Punkt. Alex zeigte hervorragende Verteidiger- und Kämpferqualitäten und beendete seine Partie mit einem Remis. Bei Julius lief nicht viel zusammen und so mussten wir hier eine Niederlage quittieren.

Leon setzte seine Gegnerin schon früh sehr stark unter Druck und konnte schließlich den Sieg davontragen.

Insgesamt stand damit ein 2,5:1,5-Auftaktsieg fest.

In der Nachmittagsrunde des Donnerstags gab es mit dem Viertgesetzten SC Turm Lüneburg den ersten dicken Brocken. Von der Papierform her war es ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, aber es gewinnt nicht derjenige mit der höheren DWZ, sondern derjenige, der die besseren Züge findet.

Hendrik wehrte alle Gewinnversuche seines Gegners ab und als gar nichts mehr ging, teilte man hier die Punkte.

Leon agierte leider schon in der Eröffnung unglücklich, konnte die aufkommenden Schwierigkeiten irgendwann nicht mehr bewältigen.

Tobias und Alex hingegen spielten von Anfang an mutig nach vorne und konnten jeweils schöne Siege verbuchen.

Damit war der Mannschaftskampf 2,5:1,5 gewonnen und die erste Sensation perfekt.

In der dritten Runde ging es gegen den SV Empor Berlin.

Bei Tobias wurden früh die Damen getauscht. Im entstehenden Endspiel geriet er bald in Nachteil und musste schließlich seine Partie aufgeben.

Julius bot eine richtig starke Leistung und konnte am Ende einen Mehrbauern im Springerendspiel verwerten.

Alex opferte früh einen Bauern. Der im Zentrum steckengebliebene König bot allerdings genug Gegenchancen. Alex Initiave erwies sich als zu gefährlich für den Gegner und so konnte Alex den vollen Punkt verbuchen.

So konnte Hendrik trotz Materialvorteils in eine Stellungswiederholung einwilligen, um den erneuten 2,5:1,5-Sieg sicherzustellen.

Die vierte Runde bescherte uns ein Duell mit dem späteren Meister, SV Königsjäger Süd-West aus Berlin.

Hendrik schloss schnell mit seinem Gegner Frieden.

Tobias zündete schnell das Brett an. Leider erwiesen sich die ergebenden Komplikationen als vorteilhaft für seinen Gegner, so dass wir hier eine Niederlage einstecken mussten.

Alex zeigte erneut eine Riesenleistung und fuhr einen verdienten Sieg ein.

Leons Partie verlief wechselhaft. Schließlich entstand ein Endspiel, in dem sich Leon mit einer Mehrfigur zweier gegnerischer Freibauern erwehren musste. Leider ließ er an einer Stelle einen forcierten Gewinn aus und so einigte er sich mit seinem Gegner auf Remis.

Insgesamt ein Mannschaftsunentschieden, wieder ein Riesenergebnis!

In der fünften Runde durften wir gegen den Topgesetzten HSK antreten. Hier gab es nicht viel zu erben und der Kampf ging mit 0:4 verloren.

In der Vorschlussrunde trafen wir auf den SSV Vimaria Weimar.

Hendrik spielte zunächst eine Riesenpartie und nahm die Stellung seines Gegners völlig auseinander. Ein taktisches Versehen war dann aber leider sehr teuer, so dass diese Partie mehr als unglücklich verloren ging.

Tobias sammelte früh eine Figur ein und vermeldete schon nach 18 Zügen einen Sieg.

Alex verlor in der Eröffnung einen Bauern für fragwürdige Kompensation. Er ließ sich davon aber nicht beirren, kam in der Folge zu starkem Angriff, der schließlich zum Sieg führte.

Leon gewann in der Eröffnung eine Figur, die er aufgrund von taktischen Schwierigkeiten schnell wieder hergeben musste. Im entstehenden Endspiel hatte er dann zwei Bauern weniger, was am Ende zum Partieverlust führte.

Mit diesem Punktgewinn waren wir in der Tabelle nach Runde 6 auf dem fünften Platz.

Die Schlussrunde sollte an Dramatik nicht zu überbieten sein.

Der Gegner hieß SF Nordost Berlin. Um noch aufs Treppchen zu kommen mussten wir unseren Kampf gewinnen und zeitgleich durfte der HSK nicht über ein Unentschieden hinauskommen.

Alex Partie verlief zunächst wechselhaft. Mal stand Alex besser, mal sein Gegner. Schließlich nutzte Alex ein taktisches Versehen seines Gegners, um einen Turm zu gewinnen, was die Partie entschied. 1:0 für uns.

Tobias verlor früh eine Qualität und musste sich in eine Niederlage fügen. Leider der Ausgleich.

Zu diesem Zeitpunkt lag der HSK bereits mit 1:2 zurück und Hendrik stand sehr vielversprechend.

Leider ließ Julius Stellung nichts Gutes erahnen. Er sah sich mit einem extrem starken d-Freibauern seines Gegners konfrontiert, der die Partie eigentlich entscheiden sollte. Aber wie Capablanca sagte: “Der gute Spieler hat immer Glück!“ Was als Glück empfunden wird, ist häufig die Fähigkeit eines Spielers, sich zufällig bietende taktische Möglichkeiten gnadenlos zu nutzen.

…und in diesem Sinne lief die Partie weiter. Julius gewann den gefärlichen d-Bauern durch einen taktischen Trick und hatte damit im Endspiel einen gesunden Mehrbauern. Durch eine weitere Taktik gewann Julius noch eine Figur und schließlich die Partie. 2:1-Führung!

Hendrik hatte die Ergebnisse und die Tabellensituation gut im Blick und gab seine totale Gewinnstellung volbildlich mannschaftsdienlich remis. Der Rest war grenzenloser Jubel.

Damit hatten wir tatsächlich das Kunststück fertiggebracht, mit gerade einmal der Hälfte der möglichen Brettpunkte den dritten Platz zu belegen. Da wir aber von den acht topplatzierten Mannschaften nur gegen den Zweiten nicht gespielt haben, ist der Treppchenplatz mehr als verdient. Super, Jungs! Riesenleistung!

U16 mit hervorragendem zehnten Platz

In der Startrangliste belegten wir von 20 Mannschaften den 18.Platz. Das Turnier sollte also eigentlich hartes Brot werden, aber wer Yuan und Maksim im Team hat, der weiß, dass sich diese Mannschaft von nichts erschrecken lässt.

In der ersten Runde hieß der Gegner SG Leipzig.

Bei Yuan und Sinan war nicht viel zu erben.

Maksim spielte eine tolle Partie und konnte gewinnen.

Romans Vorbereitung kam aufs Brett und er konnte seinen Gegner stark unter Druck setzen. Leider ließ er an verschiedenen Stellen den Gewinn aus und musste am Ende sogar eine Niederlage quittieren.

Somit stand zwar eine 1:3-Niederlage zu Buche, aber wir hatten uns gegen unseren formal haushoch favorisierten Gegner sehr gut geschlagen.,

TV Tegernsee hieß der Gegner in der zweiten Runde.

Leider ging auch dieser Kampf verloren. Yuan fuhr einen schönen Sieg ein, bei Maksim einigte man sich im Endspiel König und Randbauer gegen König auf ein Remis.

In der dritten Runde ging es gegen die SG Porz.

Dieses Mal lief es richtig gut. Yuan, Maksim, Roman und Sinan boten jeweils eine starke Vorstellung, konnten allesamt ihre Partien gewinnen und so war der erste Mannschaftssieg mit 4:0 eingefahren.

Der nächste Kampf wurde gegen die SF Essen-Katernberg 2,5:1,5 verloren. Yuan spielte remis, während Roman einen vollen Punkt beisteuern konnte.

In der fünften Runde kam es zum Duell mit unseren Freunden von den SF Heilbronn-Biberach.

Yuan behielt in einer kompromisslos geführten Partie die Oberhand.

Maksim gewann durch ein taktisches Versehen seines Gegners die Dame und damit die Partie.

Roman verlor nach gut gespielter Eröffnung den Faden und kurz darauf auch seine Partie.

Tragisch verlief der Kampf für Sinan. In einem Schwerfigurenendspiel hatte er einen Mehrbauern vorzuweisen. Ein Blackout führte dann leider zum sofortigen Punktverlust.

So trennte man sich am Ende friedlich 2:2.

In der sechsten Runde ging es gegen FVS ASP Hoyerswerda.

Yuan bewies starke Nerven, ließ sich von den gegnerischen Figuren, die sich um seinen König versammelt hatten, aber diesem nicht gefährlich werden konnten, nicht erschrecken und konnte den vollen Punkt einfahren.

Maksim ging auf den gegnerischen König los und gewann seine Partie.

Roman zeigte einen souveränen Vortrag und fuhr einen sicheren Punkt ein.

Sinans Partie endete nach wechselhaftem Verlauf remis.

Unser letzter Gegner hieß SchVgg Blankenese.

Yuan spielte ideenreiches Schach und nahm die Stellung seines Gegners nach und nach auseinander.

Sinan verlor früh Material, kämpfte danach verbissen, musste aber schließlich doch die Segel streichen.

Roman gewann früh einen Bauern. Sein Gegner opferte daraufhin weiteres Material, um Angriffschancen zu erhalten. Roman ließ allerdings nichts anbrennen und verbuchte einen Sieg.

Die längste Partie spielte Maksim. Um die Zeitkontrolle übernahm er das Kommando und zwang seinen Gegner nach 83 Zügen zur Aufgabe.

Der 3:1-Schlussrundensieg war ein gelungener Abschluss eines tollen Turniers.

Herzlichen Glückwunsch an das Team zu einem hervorragenden zehnten Platz!

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