Überraschender Sieg von KSF 5 gegen Pfinztal 2

Tabellenführung verteidigt mit 3 Brettpunkten Vorsprung

Verbandsrunde · Karlsruhe · 02.04.2023 · Von Kristin Wodzinski

Nach zwölf Absagen hatten wir heute Not am Mann, bzw. besser gesagt an der Frau. So musste ich selbst ran. Mein letztes Heimspiel ist inzwischen 6 Jahre her. Jedoch sprangen heute Benedikt und Valentin ein und leiteten das Sonntags- und das Juniorturnier. Vielen Dank an dieser Stelle an die beiden! Doch nun der Reihe nach.

Ilona brauchte uns mit ihrem Sieg in Führung. Mit Schwarz eroberte sie bereits in der Eröffnung einen Bauern und wenig später einen zweiten. Ihr Gegner hielt es wohl nicht für notwendig zu rochieren und so sorgte eine Springergabel auf d4 dafür, dass Ilona die Dame gewann und ihr Gegner aufgab.

Jasmins Gegner entschied sich für gegenseitige Rochaden und so leitete Jasmin bereits im 11. Zug mit a4 und dann a5 den Angriff am Damenflügel ein. Doch ließ sie sich davon ablenken, dass sie durch eine Springergabel eine Qualität gewinnen konnte und so verflachte der Angriff, zumal der Gegner noch zwei Bauern dazu bekam. Danach ging es taktisch weiter. Leider ließ Jasmin einen Einschlag auf b7 aus, der die Partie vermutlich schneller beendet hätte. Aber auch so vereinfachte sie die Stellung und als das Matt nicht mehr zu verhindern war, gab sich ihr Gegner geschlagen und wir führten 2-0.

Darja konnte im Mittelspiel durch ein Zwischenschach eine Figur gewinnen und den weißen König nach e2 vorlocken. Mit dem Läuferpaar und den verdoppelten Türmen auf der e-Linie gibt es dann dem König, der inzwischen nach d2 gelangt war, an den Kragen und ihr Gegner gab sich geschlagen.

Nun hatten wir zwar 3 Punkte zum Mannschaftsremis zusammen, jedoch war mir nicht klar, wie wir und vor allem wo wir nun den entscheidenden halben Punkt erzielen sollten. Anja und ich hatten beide einen Bauern weniger und auch Mara stand ziemlich eingeengt. Mit schwarz war sie nicht gut aus der Eröffnung gekommen und ihr Gegner hatten einen großen Raumvorteil, währen bei Mara Turm, Springer und Läufer noch lange auf der Grundlinie standen und nicht gezogen hatten. Beim Versuch sich mit f5 zu befreien, hätte ihr Gegner mit d6 einen schönen gedeckten Freibauern bilden können, der Mara große Probleme beschert hätte. Doch stattdessen wurde der f-Bauer geschlagen, es tauschten sich die Damen und ein Turmpaar und Mara nutzte die Gelegenheit für ein Remisangebot welches ihr Gegner annahm.

Bei Anja war in puncto Zeitmanagement mal wieder so einiges schiefgelaufen. Zusätzlich war aus der Stellung mit Weiß nicht viel zu holen. Im Mittelspiel büßte sie den e-Bauern ein, doch wenig später öffnete sich die Stellung, ihr Turm kam auf die offene c-Linie und ihr Gegner nutze die 50 Minuten Zeitvorsprung, die er hatte nicht aus. Auf b7 konnte sie ihren Bauern zurückgewinnen und kurz danach mit dem Turm auf der gegnerischen Grundreihe einen Läufer gewinnen. Mit der Mehrfigur schaffte sie die letzten Züge vor der Zeitkontrolle auch mit der Restbedenkzeit auf der Uhr und erhöhte auf 4,5-0,5.

Nun blieb nur noch meine Partie, die alles andere als gut angefangen hatte. Bereits in der Eröffnung wurde ich mit einer Variante überrascht, die ich nicht kannte. Dann verpasste ich den richtigen Moment für die Rochade und büßte meinen Bauern auf d4 ein. Das gegnerische Läuferpaar hielt meinen König in der Mitte gefangen und wenig später machten auch die gegnerischen Türme mir das Leben schwer. Umso erleichterter war ich, als mein Gegner erst einen Turmtausch zuließ und dann auch noch die schwarzfeldgrigen Läufer vom Brett verschwanden. Mein Remisangebot

schlug er trotzdem zurecht aus und so waren wir die letzte verbleibende Partie im ganzen Spielsaal. Die Stellung vereinfachte sich und so kamen wir in einem Endspiel mit Springer und zwei Bauern für mich gegen Läufer und drei Bauern für meinen Gegner an. Nachdem ich einen weiteren Bauern tauschen konnte, war der Plan klar. Den letzten Bauern ebenfalls tauschen und zur Not den Springer gegen seinen letzten Bauern opfern und Remis reklamieren.

In der Diagramstellung entschied ich mich für f5, da mir nicht klar war, dass Se4 nach schwarzem f5 gar kein Problem ist, da danach Sf6 den schwarzen Läufer angreift. Mit g5 hätte Schwarz die Partier vermutlich leicht gewonnen, doch gxf5 sorgte dafür, dass es weiterhin spannen blieb. Es ging noch weitere Züge hin und her bis mein Gegner seinen Bauern bis nach f3 vorzog und ich mit Ke4 in die Stellung kam und drohte einen Bauern mit dem Springer abzuholen und den anderen mit dem König zu schlagen. Und so kam es dann auch. Nach 64 Zügen waren nur noch zwei Könige auf dem Brett und die Partie endete Remis.

 

7 Karlsruher SF 5 (N) 1657 5 SV Pfinztal 2 1398 5 1 4.46
1 57 Fischer,Darja 1753 16 Terzis,Vassilios 1723 1 0 0.54
2 58 Mangei,Jasmin 1831 17 Klingert,Maik 1487 1 0 0.89
3 78 Haug,Mara 1740 18 Rewitzer,Anton 1428 ½ ½ 0.86
4 79 Landenberger,Anja 1674 31 Warschkow,Lars 1259 1 0 0.93
5 94 Bykov,Ilona 1498 32 Mall,Luca Joel 854 1 0 0.99
6 125 Wodzinski,Kristin 1448 39 König,Nico 1638 ½ ½ 0.25

Zeitgleich gewann Neureut 3 gegen Bruchsal 2 und schob sich auf Tabellenplatz 2 vor. In der letzten Runde am 7.5. kommt es nun zum Showdown. Während wir in Bruchsal mit einem 3,5-Sieg den Titel aus eigener Kraft holen können, müssen Neureut und Bruchsal darauf hoffen, dass wir nicht punkten. Aber auch Neureut hat kein einfaches Restprogramm, denn sie treffen auf Graben-Neudorf 2, die außer gegen uns zuletzt alle Runden gewinnen konnten. Sollte es drei oder mehr Absteiger aus der Bereichsliga geben, dann steigt nur ein Team auf, sodass wir uns nicht mit einem 3-3 zufriedengeben können.

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 DWZ MP BP Brl.Wrtg.
1 Karlsruher SF 5 (N) 3 4 5 3 5 6 1593 14 35 127½
2 SF Neureut 3 3 4 3 5 1396 14 32 101
3 SSV Bruchsal 2 (N) 2 2 5 5 4 1573 12 31½ 114
4 SF Graben-Neudorf (A) 2 4 3 4 4 1 4 1598 11 26½ 98½
5 SC Waldbronn 2 3 4 3 4 1544 8 24 80½
6 SK Sulzfeld 1 3 1 2 4 1489 7 19½ 61½
7 SC uBu Karlsruhe 2 3 1 2 2 5 1447 5 22½ 68
8 SV Pfinztal 2 1 1 1335 4 16 61½
9 SF Forst 3 0 ½ 2 5 3 1 1325 3 16½ 62
10 SF Malsch 1 2 2 2 5 1395 2 16½ 65½