DVM U20 in Magdeburg

Die Deutsche Vereinsmeisterschaft 2023 fand wie gewohnt zwischen Weihnachten und Neujahr statt und wurde diesmal zentral in Magdeburg ausgerichtet. Diese prestigeträchtige Veranstaltung zieht jedes Jahr talentierte junge Schachspieler aus ganz Deutschland an, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Durch unseren ersten Platz in der Jugendbundesliga Süd qualifizierten wir uns für die DVM in der Altersklasse U20 und konnten mit einer motivierten Mannschaft an den Start gehen. Mit Maximilian, Mara, Sinan, Mark, Linus, Simon, Benedikt, sowie Hannes und Lukas als Trainer/Betreuer, hatten wir ein starkes Team und waren in der Startrangliste auf Platz 4 gesetzt.
Nach der Eröffnungsfeier am 26.12. und einem anschließenden Besuch im Burgerladen, setzten wir uns an die Vorbereitung für die erste Runde. Als Gegner stand der ESV Gera fest. Früh um 8:30 Uhr versammelten sich alle Spielerinnen und Spieler der U20/ U20w in der Johanniskirche, um den Deutschen Vereinsmeister 2023 auszukämpfen. Nach einer kurzen Begrüßungsrede wurden die Bretter freigegeben und die Spiele begannen.
Mark gewann an Brett 4 durch einen  taktischen Fehler seines Gegners eine Figur und konnte die Partie für sich entscheiden. Mara, ein Brett dahinter, spielte eine positionell schöne Partie und wickelte in ein gewonnenes Endspiel ab. Auch Benedikts Gegner übersah in Zeitnot eine taktische Idee und musste die weiße Fahne hissen. Obwohl wir drei Partien gewannen wurde es noch erstaunlich knapp. Simon und Maximilian mussten eine Niederlage einstecken, aber Linus sicherte uns mit einem Remis an Brett 3 den Mannschaftssieg von 3½:2½. Pünktlich um 15:30 Uhr begann die zweite Runde gegen den SK König Plauen. Simon und Benedikt kamen gegen ihre DWZ-mäßig deutlich schwächeren Gegner nicht über ein Remis hinaus. Bei Mark wurde es ebenfalls nicht mehr als einen halben Punkt. Die Augen lagen nun auf Mara, Sinan und Linus, aber es sah nicht gut für unser Team aus. Mara musste ein schwieriges Endspiel verteidigen, welches sie nicht halten konnte und Linus lief in einen gefährlichen Königsangriff, dem kein Kraut gewachsen war. Sinan hingegen spielte eine sehr wilde Partie, in der der gegnerische König gejagt und schließlich auf h3 mattgesetzt wurde. Ein schönes Ende, aber der Mannschaftskampf ging trotzdem verloren. Hungrig und etwas deprimiert machten wir uns auf die Suche nach einem netten Lokal, um uns für die nächste Runde zu stärken. Am Morgen darauf gingen wir ausgeschlafen und motiviert zum Spielort und hatten fest vor, unseren Rückschlag aufzuholen. Die Kontrahenten vom KSV Rochade Göttingen hatten allerdings andere Pläne. In Runde drei lief bei uns alles schief. An Brett 3 bis 6 konnten wir nicht einmal einen halben Punkt mitnehmen und somit stand das Ergebnis bereits fest. Benedikt vergeigte seine klare Gewinnstellung am ersten Brett zum Remis. Immerhin konnte Simon einen Hasen aus dem Hut zaubern und seine Verluststellung in eine theoretische Remisstellung verwandeln und diese schließlich auch noch gewinnen. Das 1½:4½-Ergebnis war deutlich und tat weh.
Davon erholten wir uns auch in der vierten Runde gegen den SV Königsjäger SüdWest nicht, sodass unsere Durststrecke weiterging. Erneut lief es an den hinteren Brettern nicht wie erhofft. Nur Simon und Benedikt gewannen und blieben damit die einzigen Punktelieferanten in dieser Runde. Nach drei unglücklichen Niederlagen in Folge gaben wir allerdings nicht auf, sondern
wollten das Beste daraus machen. Der USC Magdeburg war das perfekte Opfer für unser Comeback. Als wir den Magdeburgern am nächsten Morgen gegenübersaßen, wussten wir, dass jetzt ein deutlicher Sieg wichtig ist. Sinan gewann nach einem taktischen Fehltritt seines Gegners früh eine Figur und wenig später auch die Partie. Linus spielte am 3. Brett seine Spezialvariante und ließ seinem Gegner keine Chance. Auch bei allen anderen sah es nach der Eröffnung vielversprechend aus. Mark hatte großen Entwicklungsvorsprung, Maras Gegner einige Felderschwächen, Simons
Gegenüber eine geschwächte Königsstellung und Benedikt einen Bauern mehr. Schließlich entschieden alle Karlsruher ihre Partien für sich, was das eindeutige und völlig verdiente Ergebnis von 6:0 bedeutete. Noch froh gestimmt von dem deutlichen Sieg ging es mittags gegen die USG Chemnitz weiter. Ziel war es, das Feld nun von hinten aufzuräumen. Maximilian und Sinan
ließen ihre Gegner gnadenlos ohne Gegenspiel und beendeten ihre Partien mit vernichtenden Königsangriffen. Simons und Marks Kontrahenten spielten stark und hatten die Partie unter Kontrolle, sodass wir uns schließlich an Brett 2 und 3 geschlagen geben mussten. Mara und Benedikt verwerteten beide ihre Endspiele zu jeweils einem vollen Punkt. Mit einem 4:2-Endstand ging es wieder bergauf.
Wie am ersten Abend, so gab es auch am Abend vor der letzten Runde Burger zu essen. Wir mussten uns stärken, denn die Paarungen der 7. Runde bescherten uns starke Gegner. Gegen die SG Porz mit einem DWZ-Schnitt von 2226 stand uns eine schwierige Aufgabe bevor. Während manche unseres Teams sich bereits früh am Abend an die Vorbereitung setzten, ließen andere den letzten gemeinsamen Abend der DVM bei guter Musik, netten Gesprächen und einem Glas Erdbeersaft in der Hotellobby ausklingen 🙂
Am 30.12. begann pünktlich um 8:30 Uhr die letzte Runde. Die ausgeschlafenen und passend vorbereiteten Karlsruher nahmen sich der Herausforderung an und gaben ihr Bestes. Während wir an den vorderen Brettern noch gut mithielten und drei Remis erzielten, machte sich der Unterschied von ca. 300 DWZ an den hinteren drei Brettern bemerkbar. Überall hatten wir zwar unsere Chancen, aber die Spieler der SG Porz waren an diesem Tag zu stark. Insgesamt lief die Deutsche Vereinsmeisterschaft für uns nicht nach Plan. Trotz des guten Potenzials und des Willens unseres Teams liefen die Partien nicht optimal. Obwohl wir kämpften, gelang es uns nicht, unsere Platzierung zu halten. Am Ende des Turniers fanden wir uns auf dem 11. Platz wieder. Trotz des nicht besonders zufriedenstellenden Ergebnisses hatten wir viel Spaß, sodass die Deutsche Vereinsmeisterschaft 2023 eine schöne Erinnerung bleibt. Wir bedanken uns bei Hannes und Lukas für ihr Engagement, gratulieren den Siegern und hoffen darauf, bald wieder antreten zu können.