Knappe Niederlage im Oberliga-Lokalderby – eigentlich fast so wie immer!?

Oberliga Baden · 15.5.2022 · KSF – Ettlingen · © Stefan Haas

  Karlsruher SF  2198 : SK Ettlingen 2237 3,58
1 Ruff, Maximilian 2280 0 : 1 Rosner, Jonas 2479 0,24
2 Arnold, Lothar 2286 0 : 1 Arnold, Max 2362 0,39
3 Duschek, Volker 2209 ½ : ½ Werner, Clemens 2224 0,48
4 Pfatteicher, Lukas 2138 ½ : ½ Nippgen, Georg 2234 0,37
5 Joeres, Stefan 2185 ½ : ½ Tschann, Stephan 2214 0,46
6 Pfrommer, Christoph 2214 0 : 1 Wehner, Roland 2220 0,49
7 Dr. Hirschberg, Valerian, 2264 1 : 0 Zeier, Klaus 2180 0,62
8 Fidlin, Simon 2006 1 : 0 Fucik, Timo 1986 0,52

 Unser Heimspiel im Lokalderby gegen unseren Angstgegner Ettlingen (in den letzten Jahren, zumeist in der Oberliga, einmal auch in der Verbandsliga, hatten höchstens mal ein gelegentliches 4:4 geschafft, jedoch meistens mit 3½:4½ verloren) fand diesmal in Ettlingen statt; der Erwartungswert sah erneut Ettlingen um einen halben Punkt vorne, und so kam es dann auch wieder. Dabei hatte alles ganz gut angefangen: Volker hatte nach zwei Stunden ein Remis erzielt; nach drei Stunden brachte Simon uns in Führung. Er hatte einfach seinen Gegner positionell überspielt, so einfach wie nix, und ihm nicht den Hauch eines Gegenspiels gelassen. Aber dann kamen auch schon die schlechteren Nachrichten: Max hatte verloren – und das völlig unnötig. Er war mit einem Mehrbauern aus der Eröffnung gekommen und sein Gegner opferte schließlich eine Figur für etwas Königsangriff, der aber nicht ausreichen sollte. In etwas besserer Stellung wich Max der Zugwiederholung aus, stellte aber kurz darauf die Partie ein. Bei Christoph lief es nicht besser. Auch er stand fast die ganze Partie über etwas besser, da sein Gegner den Damenflügel nicht entwickeln konnte. Dann kam es zu einer größeren Abtauschaktion; sein Gegner befreite die gedrückte Stellung und Christoph stellte unbedrängt zwei Bauern am Damenfügel ein – und es war aus! Lukas hatte nach der Eröffnung ebenfalls eine deutlich vorteilhafte Position und hätte einen Bauern für nichts gewinnen können; stattdessen versuchte er den Gegner weiter unter Druck zu setzten, ließ aber zu früh Vereinfachungen zu und verpasste dann noch eine Chance auf Bauerngewinn, wonach die Partie schließlich verflachte. Einen kleinen Lichtblick verschaffte uns Valerian mit seinem nie gefährdeten Sieg im Duell der ehemaligen Pfinztaler. Dank des übermütigen Spiels seines Gegners hatte er bald mehr Mehrbauern, als er gebrauchen konnte, und entschied die Partie im Angriff gegen den entblößten König. Leider war ein 4:4 nun nicht mehr drin, denn Stefan kämpfte schon seit einiger Zeit bei ungleichfarbigen Läufern mit einem Minusbauern; während sein Gegner keinen vernünftigen Plan fand, verteidigte er sich sehr zäh und wurde schließlich mit einem halben Punkt belohnt.

Die Tabellensituation ist momentan etwas verworren; soweit man das erkennen kann, sollte der Klassen-erhalt sicher sein, selbst wenn Walldorf aus der zweiten Liga absteigen sollte. Nun hat aber anscheinend Baden-Baden III durch einen Aufstellungsfehler Kuppenheim wieder ins Spiel gebracht – letztendlich könnte Baden-Baden III sich dadurch auch selbst ans Messer geliefert haben: es bleibt womöglich also doch noch spannend…