Badischer Mannschaftspokal: Viertelfinale erreicht.

Souveräner Sieg gegen Bad Mergentheim

Badischer Mannschaftspokal • Bad Mergentheim • 14.05.2023 • Von Stefan Joeres

Für das Achtelfinale des badischen Mannschaftspokals wurde uns eine Fahrt nach Bad Mergentheim zugelost. Bei der Begrüßung scherzten die Gastgeber über die Ehre, den amtierenden Titelverteidiger eliminieren zu dürfen, doch nominell waren wir gegen den Zweitligisten ohne seine Großmeister klar favorisiert.

3 5 SF Bad Mergentheim 1994 7 Karlsruher SF 2218 1 3 new 0.97
1 19 Pfleger, Michael 2097 4 Arnold, Lothar 2283 ½ ½ 0.26
2 30 Novikova, Margarita 2016 5 Joeres, Stefan 2254 ½ ½ 0.20
3 51 Kistner, Sinan 1747 8 Fidlin, Simon 2177 0 1 0.07
4 27 Schmidt, Horst 2114 18 Schlager, Thomas 2158 0 1 0.44

Meine Gegnerin spielte ein sehr harmloses Londoner System, doch aufgrund einer ungewöhnlichen Zugreihenfolge traute ich mich nicht, die Stellung zu verschärfen. So entwickelte sich eine uninspirierte Partie, geprägt von vielen Abtäuschen. Das danach entstandene Turmendspiel wollte sie zuerst weiterspielen, wenige Züge später einigte man sich dann doch auf ein Remis.

Unterdessen standen wir an den anderen drei Brettern schon auf Gewinn. Lothars Gegner hatte nach einer sehr kreativen Eröffnungsbehandlung eine Qualität abgegeben und Lothar ein Endspiel mit zwei Türmen gegen Turm und Läufer gewährt. Simons Gegner spielte die Eröffnung zu zurückhaltend und landete in einem schlechten Endspiel mit Minusbauer, ungleichfarbigen Läufern und je einem Turm.

An Brett 4 traf Thomas auf Horst Schmidt, der vor Partiebeginn lautstark erzählte, wie er Thomas vor dreißig Jahren besiegt habe. Die Historiker sind noch auf der Suche nach dieser Partie… Diesmal dauerte es keine dreißig Minuten, bevor Thomas klaren Vorteil erlangte, den er ruhig zu verwerten begann. Nach knapp vier Stunden stürmte Schmidt empört aus dem Spielzimmer und schimpfte, er habe aufgrund lauten Geschwätzes im Vorzimmer eine Figur eingestellt, habe aber noch einen brillanten Verteidigungszug gefunden. Interessiert folgte ich dem Erzürnten zurück ans Brett und bekam prompt die Aufgabe zu sehen. Der Verteidigungszug hatte nicht vermocht, die Figur zu retten.

Simon verwertete sein Endspiel einige Zeit später, während Lothar keinen Weg durch die schwarze Verteidigung fand. Er entschied sich schließlich, die Qualität zugunsten eines Freibauerns im Turmendspiel zurückzugeben. Dies war noch gewonnen, leider verpasste Lothar anschließend die gewinnbringende Zerstörung der schwarzen Bauernkette und musste nach über sechs Stunden ins Remis einwilligen. Nach einem ausführlichen Post Mortem dieser Partie konnten wir mit einem hochverdienten 3:1-Sieg die Heimreise antreten.